Mehrfamilienhäuser mit effizienter Gebäudetechnik

KfW Effizienzhaus 40 Plus in Holzhybrid-Bauweise

Gebäudebetreiber und -bewohner wünschen sich Immobilien mit niedrigem Energieverbrauch und guter Ökobilanz. Eine durchdachte Planung unterstützt dabei, moderne Baustandards, individuellen Wohnkomfort und Energieeffizienz zu verbinden. Ein Beispiel dafür ist ein Neubauprojekt im bayerischen Günzburg. Hier wurden zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 21 Wohneinheiten – gebaut in Holzhybridbauweise – als KfW Effizienzhaus 40 Plus errichtet. Ausgestattet mit modernen Luft/Wasser-Wärmepumpen und energiesparender Lüftungstechnik sowie einer Photovoltaikanlage, setzen die beiden Gebäude hohe Maßstäbe für zukunftssicheres Wohnen.

An das Bauvorhaben unweit der Altstadt von Günzburg im gleichnamigen schwäbischen Landkreis (Bayern) legte Bauherr Helmut G. von vornherein hohe Maßstäbe an. Diese betreffen die seniorengerechte Planung und Einrichtung ebenso wie die gehobene Ausstattung, ausgewählte Materialien und eine hohe energetische Qualität. Die beiden drei- bzw. viergeschossigen Gebäude mit jeweils neun sowie zwölf Wohneinheiten und Tiefgaragen wurden im Oktober 2023 fertiggestellt. „Die Bauweise als KfW Effizienzhaus 40 Plus war eine bewusste Entscheidung zugunsten der Umwelt. Gleichzeitig können die Bewohner der Immobilie sicher gehen, dass sie energie- und kosteneffizient wohnen und heizen“, betont Helmut G. Die Berechnungen bestätigen, dass der Neubau mit Blick auf die CO2-Emissionen den gesetzlich vorgeschriebenen Standard von 2045 schon heute erfüllt.

Gebäudetechnik mit Blick auf ­Lebenszykluskosten

Bei der Planung der Gebäudetechnik nahm der Bauherr den gesamten Lebenszyklus mit Investitions- und Betriebskosten sowie CO2-Emissionen in den Blick. Schon allein aufgrund der laufenden Verbrauchskosten und zukünftig weiter steigender CO2-Preise kamen nach kurzer Prüfung eine Gasheizungsanlage oder auch ein Pelletsystem nicht in Frage – abgesehen davon, dass dies auch mit dem KfW 40 plus-Standard nicht vereinbar gewesen wäre, schildert der Bauherr weiter: „Unser Anspruch war es, solide, nachhaltig und zukunftssicher zu bauen und nicht in 15 Jahren nachjustieren zu müssen. Vor allem mit Blick auf die Gebäudetechnik wie Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung.“

„Wir wollten mit der konstruktiven und energetischen Qualität ein Zeichen setzen. Das Gebäude vereint als Hybrid aus Holzbau und Stahlbetonbau die Vorteile beider Konstruktionen“, fügt Stefan Wiedemann hinzu, Geschäftsführer des Bauunternehmens Bendl GmbH aus Günzburg. Um den Wunsch nach einer wertstabilen und energieeffizienten Gebäudetechnik zu erfüllen, bezogen Bauherr und Architekt frühzeitig Expertenwissen ein. Mit dem Daikin Real Estate Solutions Team (RES Team) und der ­Volker Witzel GmbH als Anlagenbauer kam die entsprechende Fachexpertise zusammen.

Vorausschauende Planung erlaubt hohe Standards

Das RES Team ist darauf spezialisiert, verschiedene Optionen hinsichtlich der Gebäudetechnik zu erarbeiten, um Bauherren neutral, technologieoffen und individuell zu beraten und so die jeweils wirtschaftlichste Lösung für die Gebäudetechnik zu finden. Durch die frühzeitige Einbeziehung ist es bereits im Ideen- und Konzeptionsstadium der beiden Mehrfamilienhäuser gelungen, ein objektbezogenes und wirtschaftliches Konzept zu entwickeln.

Jens Gaigalat vom RES Team erklärt dazu: „In einem ausführlichen Exposé haben wir verschiedene Varianten für die Gebäudetechnik dargestellt und Berechnungen zu den Investitions- und Lebenszykluskosten sowie den CO2-Abgaben vorgenommen. Somit verfügte der Bauherr über eine solide Grundlage, um die für sich optimale Lösung zu wählen.“ Bereits während der Planungsphase wurden die voraussichtlichen Betriebskosten für Heizung, Lüftung und Warmwasser berechnet. Das bedeutet mehr Transparenz und finanzielle Planungssicherheit vor allem auch für die Bewohner des Mehrfamilienhauses.

Effiziente Kombination aus Wärmepumpen und Photovoltaik

Schließlich fiel für die beiden Mehrfamilienhäuser die Wahl auf zwei luftgekühlte Scroll-Inverter-Wärmepumpen (Luft/Wasser-Wärmepumpen) von Daikin mit dem Kältemittel R32 und einer Vorlauftemperatur von bis zu 60 °C. Ergänzt wird das System durch ein modulares Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung für eine gute Raumluftqualität. Thermische Frischwasserstationen mit Wärmeübertrager, die auf das Gesamtkonzept angepasst wurden und eine Photovoltaik-Anlage runden die Anlagentechnik ab. Die PV-Anlage ist mit einer Leistung von 55 kWp (Kilowatt Peak) so bemessen, dass sie rechnerisch den Strombedarf der beiden Gebäude komplett regenerativ abdecken kann. Somit kann die Versorgung der Heizung und Warmwasserbereitung nahezu vollständig auf Basis erneuerbarer Energien erfolgen.

Angenehmes Raumklima bei hoher Energieeffizienz

Die beiden Luft/Wasser-Wärmepumpen arbeiten mit einem hohen Teillastwirkungsgrad. Die Heizleistung beider Geräte beträgt bis zu 88 kW. Zudem nutzt die Anlage die VRV-Technologie von Daikin: Mit Hilfe des variablen Kältemitteldurchflusses zirkuliert stets nur die minimale Menge an Kältemittel, die für eine einzelne Heizphase benötigt wird. „In den beiden Mehrfamilienhäusern können so mehrere Bereiche gleichzeitig und unabhängig voneinander beheizt werden“, so Gaigalat. „Für die Bewohner bedeutet das ein angenehmes Raumklima bei niedrigen Energiekosten.“ Die Wärmeverteilung in den einzelnen Wohnungen erfolgt über eine Fußbodenheizung.

Lüftungssystem mit ­Wärmerückgewinnung

Für die Belüftung und optimale Frischluftversorgung der Wohnungen sorgt ein modulares Lüftungssystem mit 2.240 m3/h von Daikin aus der „Modular P-Serie“ und Gegenstrom-Plattenwärmeübertrager. Das Gerät mit kompaktem Design erfüllt die Anforderungen der Hygienerichtlinie VDI 6022 an die Raumluftqualität und ermöglicht aufgrund der Plug-&-Play-Lösung eine einfache Installation und Inbetriebnahme. In den Innenräumen wurden optisch unauffällige Luftverteilerkästen des Herstellers Vallox eingebaut. Sie ermöglichen eine individuelle Frischluftversorgung in jeder Wohneinheit. Die Fußbodenheizung in den Wohnungen wird automatisch über Raumtemperaturfühler (Thermostate) geregelt, die Lüftung über eine Differenzdruckregelung.

Planungssicherheit und Betriebs­effizienz im Fokus

Bauherr Helmut G. entschied sich für die Wartungs- und Garantieleistungen von Daikin und damit für langfristige Sicherheit. Im Rahmen seines Full-Service-Angebots unterstützt der Hersteller Immobilienbetreiber zehn Jahre lang, überwacht systematisch die relevanten Anlagendaten – zum Beispiel über die Cloud-Plattform „Daikin on Site“ – und stellt durch regelmäßige (Fern-)Wartung und Reparaturen sicher, dass die geplanten Energieeinsparungen für Heizung, Klimatisierung, Lüftung und Warmwasser tatsächlich erreicht werden. Für den Bauherrn und Gebäudebetreiber verbindet sich damit ein hohes Maß an Planungssicherheit. „Durch die Full-Service-Lösung sind die Kosten für die Gebäudetechnik für die nächsten zehn Jahre zuverlässig kalkulierbar. Das gibt den Mietern Sicherheit. Die Immobilie ist für beide Seiten attraktiver und erfährt durch die energieeffiziente Gebäudetechnik eine zusätzliche Wertsteigerung“, so der Bauherr.

Objektinfo:

Baujahr
· 2022-2023


Art des Objekts
· 2 Mehrfamilienhäuser in Holzhybrid­bauweise als KfW Effizienzhaus 40 Plus

· 21 Wohneinheiten

· ca. 1.600 m2 Gesamtwohnfläche


Technische Gebäudeausstattung
· zwei invertergeregelte Luft/WasserWärmepumpen „Daikin EWYT-CZN“ mit Scrollverdichter

· 21 thermische Frischwasserstationen
mit Wärmeübertrager

· ein Lüftungsgerät „Daikin Modular P“
mit 2.240 m3/h

· eine Photovoltaikanlage 55 kWp

· Wärme­verteilung über Fußbodenheizung

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