Energie aus Abwärme einer Müllverbrennungsanlage
03.09.2025Johnson Controls (www.johnsoncontrols.de) versorgt die Stadt Zürich künftig mit grüner Wärme. Unter Leitung des städtischen Versorgungsunternehmens ERZ (Entsorgung & Recycling Zürich) entsteht derzeit eines der größten Wärmepumpenprojekte Europas. In dessen Rahmen speisen sechs Ammoniak-Großwärmepumpen von Johnson Controls ab 2027 aus industrieller Abwärme zurückgewonnene Energie in das Fernwärmenetz ein – um rund 15.000 Haushalte mit klimaneutraler Wärme zu versorgen.
Sechs Großwärmepumpen von Johnson Controls werden ab 2027 die Abwärme einer bestehenden Müllverbrennungsanlage der ERZ in klimaneutrale Wärme umwandeln.
Bild: ERZ
Laut der European Heat Pump Association (EHPA) entfallen mehr als 60 % des gesamten Energieverbrauchs der europäischen Industrie auf die Wärmeerzeugung. Darin, diesen steigenden Bedarf mithilfe frei verfügbarer Umgebungs- oder Abwärmequellen zu decken, liegt ein erhebliches Potenzial. Schätzungen zufolge könnte allein die in der EU anfallende Abwärme den gesamten europäischen Energiebedarf für Heizung und Warmwasser sichern. Hierfür sind Großwärmepumpen der Schlüssel, denn sie machen Energie aus Boden, Wasser, Luft oder industriellen Prozessen nutzbar und arbeiten in der Regel drei- bis viermal effizienter als herkömmliche Systeme.
Sechs Wärmepumpen mit 42 MW Gesamtleistung
Johnson Controls liefert der Stadt Zürich eine maßgeschneiderte Wärmepumpenlösung mit sechs Hochleistungs-Schraubenverdichtern, die eine Gesamtleistung von 42 MW erzielen. Die Wärmepumpen gewinnen Niedertemperaturwärme aus den Verbrennungsgasen einer bestehenden Müllverbrennungsanlage der ERZ und machen diese Anlage dadurch erheblich effizienter. Sie alle arbeiten mit Ammoniak, einem natürlichen Kältemittel ohne Treibhauspotenzial.
Die Wärmepumpenlösung von Johnson Controls ermöglicht eine nachhaltige Wärmeversorgung für 15.000 Züricher Haushalte.
Bild: Johnson Controls
Um die Gewinnung der Abwärme maximal effizient zu gestalten, werden die Wärmepumpen in Zürich in drei Paaren in Reihe geschaltet. Das reduziert den erforderlichen Druckabfall – und steigert die Effizienz nochmal um bis zu 30 %, weil im derartigen Verbund mehreren Wärmequellen wirken, die die Temperatur einmal mehr steigern, bevor die Energie ins Netz eingespeist wird. Damit erhalten die Wärmepumpen ideale Betriebsbedingungen, was die maximale Effizienz der gesamten Anlage gewährleistet.
Zahlreiche Stadtwerke und Versorger arbeiten bereits mit Johnson Controls zusammen, darunter Hamburg Energie, die Stadtwerke Neustadt in Holstein, Energie Baden-Württemberg und die Stadtwerke Rosenheim.